Durezieh und…
Der Monolog einer Frau« zieht Fäden»: Ihre Gedanken kreisen um ihre Haare und die damit verbundene Stärke, um Jahreszeiten und männliche Mitstreiter... und prompt verstrickt sich das Publikum darin und findet sich von 5 Frauen umgarnt endlich in einem Protestsong wieder.
Chorus
«Ha ha Haar Haar
Ha ha harr harr »
«Usharre dure stah
Immer wild entschlosse si
Haar uf de Zäh ha
Zäch si.»
«inestäche, umeschlah, durezieh und…»
Monolog
«Aber ich,
Ich han eifach nume Haar uf em Chopf
mängisch eis i de Suppe
Under de Ärm und a de Bei
Han i au gha
Han i nüme
Han aber no buschigi Augebraue
Da chani drunder füre luege zum gseh,
ob ächt öpper chämi, wo mir de Entscheid abnimmt,
mich für öppis z’entscheide.
De Rapper, woni de Name immer vergiss
gaht mer nöd usem Chopf
ich ghör sini Stimm, wo immer glich monoton vorwärts rollt
E Pause laht
Wiiter rollt...
Im Winter bruchi d‘ Haar zum de Chopf warm z’ bhalte.
Dänn schnidi’s ab und lah’s statt id Längi dichter werde
Ich chönnt aber au en Huet drüberstülpe
Doch die meischte sind z’ gross
und ich bringes zrugg.
Mängisch dänki, dass mer d’ Haar hälfed starch z’si.
Es sind Antenne und Sensore
Mit dene chani fühle
ohni, dass i das chönnt i Wort fasse
Aber dänn im Herbscht machi mer Sorge,
wänn Haar i de Bürschte hocked bliibed,
will ich nöd weiss, wo das anefüert.
Mini Haar tüend mängisch weh,
Sie hanged schlaff oder sind fettig
und teiled sich dänn det wo’s grad wänd
und lönd en Blick uf die ungschützti Chopfhuut
Und wieder tänki an Hasler, oder wie immer er heisst,
de mit sinere monotone Liiri-Stimm
Schlimm,
es verfolgt mi
Und irgendwie au doof, dass ich sin Name nöd bhalte chan…
Haar hät er glaub nüme vill, nur so Schütters
Villicht treit er aber au ä so’nes Rapper Chäppli
Wobi, privat, glaubi nöd, dass er das immer treit.
Aber ich wett en ja ä nöd privat känne lerne
Nur die ewig monotoni Liiri-Stimm hät mi packt
Die wo immer tönt und gaht und sich nöd
ufhalte laht –
Halter, hät er villicht gheisse
Plötzlicht hallt mer de Name im Chopf
Won’ich mir nöd merke chan.
Au Merki wär mögli, aber weniger
Es würd mer au gfalle, so vill z’verzelle
Sache, wo under d’Huut gönd
Doch ich bruchti meh Haar uf de Zäh
Müesti zächer si
Müest in Erschinig träte.
Vor de Merkhalter ane stah
Vor ihn ane und mich behaupte
En Rednerhuet ufsetze
Und kä Haar me lah
sondern chreftig stramm bündlet dethär cho
sötti
wie de Rossschwanz, woni dänn im Summer träg
Dänn lahni s’Haar ebe lang
dänn chani‘s ufe binde und de Nacke bliibt frei
«Ha, ha, Haar, Haar
Ha ha, harr harr!»
Die ganz Ziit tschäderet sini Stimm synchron mit
wänni so luut vor mich ane tänke.
Vermuetlich redt er ja au mit sich sälber.
Aber dänn frögt sich, worum ihm so vill Lüüt zueloset
Und je länger ich mir das überlege,
desto haarsträubender findi’s
Dass ich ihm nöd scho längscht
mis offne Haar um d’Ohre gschlage han
Eifach so!
Amene schöne Früeligsmorge
Zum mal noimet a z’fange und dänn
inestäche,
umeschla
durezieh und –
loslah!
Text Eva Marlin 2021
Eva Maria Enderlin MARLIN Feldstrasse 41 8004 Zürich info@evamarlin.ch 043 243 64 14